Wir sind Operation Libero. Und dies ist unser Appell 2.0.👇


Liebe Libera, lieber Libero,
geschätzte Freundinnen und Freunde,

Wenn wir bis Ende Februar nicht 500’000 Franken zusammenbekommen, wird es Operation Libero in dieser Form nicht mehr geben. Wir müssten den Betrieb herunterfahren, Angestellte entlassen, im schlimmsten Fall Konkurs anmelden.

Der Grund: unser Büro arbeitet auch, wenn nicht abgestimmt wird. Auch wenn wir jeden Rappen umdrehen, kostet unsere Arbeit mit allen Fixkosten monatlich 47’000 Franken. Wir beschäftigen 6 Mitarbeitende und bezahlen Mietkosten. Da diese Kosten durch Kampagneneinnahmen allein nicht zu finanzieren sind, bauen wir stetig Vereinsvermögen ab – und die Situation ist wegen Corona noch viel schneller viel ernster geworden.  

Wir gründeten Operation Libero 2014, um die Schweiz fortschrittlicher zu machen und Angriffe auf freiheitliche Errungenschaften zu bodigen. Sechs Jahre und viele wichtige Abstimmungssiege später kann gesagt werden: Es hat sich gelohnt.

Die Welle rechtspopulistischer Initiativen wurde gebremst, die Politlandschaft fortschrittlicher. Gute Voraussetzungen, um stärker zu gestalten statt nur abzuwehren. Wir wollen mit Operation Libero dieses nächste Kapitel in Angriff nehmen - mit grossem Einsatz für ein liberales Bürgerrecht, eine Schweiz in Europa und eine demokratiestärkende Digitalisierung.

Wir sind bereit für Operation Libero 2.0. Doch wir haben nur eine Zukunft, wenn möglichst viele Menschen uns nun unterstützen.  

Herzlichen Dank und liebe Grüsse
Laura, Stefan, Isabelle und das ganze Team 💪


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Monatlich fallen auf der Geschäftsstelle 47’000 Franken Fixkosten (Lohn-, Miet- und Verwaltungsaufwände) an. Kosten die in der Vergangenheit regelmässig durch unser Eigenkapital aufgefangen werden mussten. Heute ist die kritische Schwelle erreicht und Operation Libero steht vor dem Aus. Um unser nächstes Arbeitsjahr zu sichern und eine nachhaltige Finanzierungsstrategie umzusetzen, müssen wir bis Ende Februar 500’000 Franken zusammenbekommen. 

Unsere Kampagnen werden seit Beginn dank intensivem Crowdfunding finanziert. Wir steckten immer alle Energie in diese Kampagnen und waren mit ihnen erfolgreich. Nachhaltig finanziell absichern konnten wir uns mit diesem Herzblutaktivismus jedoch nie. Uns fehlte bisher eine nachhaltige Strukturfinanzierung: Die Kosten für unsere Geschäftsstelle fallen jeden Monat an. Allein mittels Kampagneneinnahmen sind diese Fixkosten auf lange Sicht aber nicht zu finanzieren, weshalb wir uns finanziell nachhaltiger aufstellen wollen.

Als überparteiliche, unabhängige Organisation können wir unsere Themen und Positionen frei aussuchen, Schwerpunkte setzen, dort aktiv werden, wo der Schuh am meisten drückt – und mit diesem Fokus den Unterschied machen. Das ist wichtig, denn es gibt noch viel zu bewegen! Wir stehen weiterhin ein für eine offene und fortschrittliche, liberale und gerechte Gesellschaft, in der sich jeder Mensch frei entfalten kann und gleich an Würde und Rechten ist. Die Schweiz braucht Bewegung. Wir sind diese Bewegung.

Um unsere Wirkung zu steigern, treten wir zukünftig frühzeitiger in Aktion. Wir wollen aktiv mitgestalten, unsere Basis ausbauen. Wir müssen unsere Finanzierung sichern und deshalb Finanzierungsmodelle etablieren, welche uns langfristig und nachhaltig tragen. Unsere Schwerpunkte der Zukunft: Europa, Bürgerrechte, Transparenz und Digitalisierung. Weil diese Themen für die individuelle Freiheit in einer liberalen Gesellschaft und für den Schutz und die Pflege rechtsstaatlicher Institutionen von zentraler Bedeutung sind.


#ff00cc

Während den letzten sechs Jahren hat die Operation Libero ein Business-Modell verfolgt, das so lange gut funktioniert hat, wie die SVP stark war. Wir haben über Crowdfunding und abertausende Kleinspender*innen (und ein paar wenige Grossspender*innen) sechs Jahre Kampagnen und unsere Geschäftsstelle finanzieren können. Darauf sind wir stolz.

Mit dem Overhead von 20 Prozent der Kampagneneinnahmen und weiteren Spenden und Crowdfundings haben wir unsere Geschäftsstelle finanziert, die uns heute monatlich, zusammen mit allen Fixkosten, rund 47’000 Franken kostet. Teile dieser Kosten, müssen wir seit längerem von unserem Vereinsvermögen abzwacken und decken. Wenn es weitergeht, ist unser Eigenkapital im Februar auf Null.

Wir wissen: Wir brauchen ein neues, erweitertes Business-Modell. Um dieses Modell mitsamt neuer Strategie umzusetzen, brauchen wir eine Anschubfinanzierung. Wir können nur eine Zukunft haben, wenn ganz viele Leute in den nächsten drei Monaten bereit sind, die Operation Libero für das nächste Jahr zu finanzieren. Denn diese Zeit brauchen wir, um unsere Organisation auch finanziell neu auszurichten, so dass die Struktur in Zukunft auch langfristig gesichert ist.

Wir haben uns im Fundraisingziel an unseren Fixkosten orientiert. Diese belaufen sich auf 47’000 Franken pro Monat. Und setzen sich zusammen aus: 

  • 38’000 Franken Lohnkosten (inkl. Sozialversicherungsbeiträge, 6 Mitarbeitende)
  • 3’500 Franken Raumaufwand Büro
  • 2’500 Franken Verwaltungsaufwand (Buchhaltung, Internet und Material)
  • 3’000 Franken Informatikaufwand

Bei 47'000 Fixkosten pro Monat reichen die CHF 500'000 für gute 10 Monate - also bis Ende des Jahres 2021. Eine Sicherheit für die Löhne der Geschäftsstelle und unser Tun.

Mehr als 37’438 Einzelspenden von mehr als 15126 Spender*innen haben wir seit 2014 erhalten.

Die Durchschnittsspende liegt bei 105 Franken.

90 Prozent unserer Spendenbeiträge sind bis und mit 100 Franken. 96 Prozent bis und mit 250 Franken. 99 Prozent bis und mit 500 Franken.

50 Franken ist der beliebteste Spendenbetrag, knapp gefolgt von 100 Franken welche etwas mehr als ein Viertel der Spendenbeiträge ausmachen (rund 28%).

Mehr als 50 Prozent der Spenden werden mit der Kreditkarte überwiesen. Rund 20 Prozent mit dem Einzahlungsschein.

Seit November 2020 ist die Überweisung von Spenden mit Twint möglich.

Spendenzahlen

Stand: 04. Dezember 2020

AufgabenstrukturStand: 4. Dezember 2020

Wir sind bei Null gestartet. Und haben seit 2014 rund 4.3 Millionen CHF an Spenden gesammelt. Über 35’000 Spenden von mehr als 15’000 Unterstützer*innen haben wir seit unserer Gründung erhalten.

Bisher haben wir uns über Spenden für die Kampagnen, dank Mitgliederbeiträge und periodischen Crowdfundingaufrufen finanziert. Gelder, welche für eine Kampagne gespendet wurden, haben wir zweckgebunden immer in diese Kampagne investiert. Lediglich 20 Prozent der Einnahmen haben wir verwendet, um die Arbeit der Geschäftsstelle in Kampagnen zu decken. Das ist wenig, beachtet man doch, dass während Kampagnen alle Ressourcen der Geschäftsstelle auf eben diesen Kampagnen liegen.

Mit diesem Finanzierungsmodell konnten wir uns über längere Zeit finanzieren. Bis Ende 2018 konnten wir in unser Vereinsvermögen einzahlen. Grund dafür waren sehr erfolgreiche Kampagnen und tiefe Personalkosten. Dank diesen erfolgreichen Kampagnen haben wir in gewissen Monaten ins Vereinsvermögen einzahlen können und in anderen Monaten, wo keine Kampagnen liefen, vom Vereinsvermögen unsere Kosten gedeckt. Wir haben auf der Geschäftsstelle in mehr Ressourcen investiert und sind gewachsen. Und im schwierigen Jahr 2020 hat sich auch unsere finanzielle Situation verschärft. Unsere Kosten sind gestiegen, während die Einnahmen so blieben, wie sie waren. Während die Kampagnen-Crowdfundings mal besser und mal schlechter liefen, blieb der Aufwand für unsere Geschäftsstelle gleich. Das Büro arbeitet immer, es fallen auch neben Kampagnen Arbeiten an.

Aber wir wissen: Unsere Kosten müssen nachhaltiger gedeckt werden. Wir müssen unsere Einnahmen steigern und gleichzeitig unsere Kosten reduzieren. Und damit wir das umsetzen und gleichwohl weiter bestehen können, brauchen wir eine Anschubfinanzierung. Unser Ziel sind 500’000 CHF.

Kapitalentwicklung

Wir stehen für eine offene und fortschrittliche, liberale und gerechte Gesellschaft, in der sich jeder Mensch frei entfalten kann und gleich an Würde und Rechten ist.

Wir setzen uns ein für den Erhalt und die Weiterentwicklung der liberalen Demokratie in der Schweiz, in Europa und weltweit – denn diese bildet die Grundlage für eine offene und fortschrittliche, liberale und gerechte Gesellschaft. Wir verstehen unsere Aktivitäten als Beitrag für den Schutz und die Pflege der rechtsstaatlichen Institutionen und des europäischen Projektes, zeigen ihre Bedeutung in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten auf, handeln, wenn wir sie gefährdet sehen, und streben nach ihrer fortwährenden Verbesserung.

Wir sind eine unabhängige politische Bewegung, überparteilich, inklusiv und zugänglich. Wir fördern Freiwilligenarbeit und Mitgestaltungsmöglichkeiten innerhalb unserer Bewegung. Unsere Hierarchien sind so flach wie möglich. Gemeinsam mit anderen Kräften machen wir als politische Bewegung den Unterschied, denn wir sehen Veränderungen als mögliche Chance für gesellschaftlichen Fortschritt. Wir sind inhaltlich präzis, hart in der Sache, frech und klar im Ausdruck, höflich im Umgang.

Um unsere Wirkung als politische Organisation zu steigern, fokussieren wir uns in thematischer Hinsicht. Als überparteiliche, unabhängige Organisation können wir unsere Themen und Positionen frei aussuchen, Schwerpunkte setzen, dort aktiv werden, wo der Schuh am meisten drückt – und mit diesem Fokus den Unterschied machen.

Wir wollen in unseren thematischen Schwerpunkten eigene Diskurse und Framings einbringen  und durchsetzen, sowie eigene Forderungen und Vorstösse lancieren (beispielsweise eine Volksinitiative). Wir engagieren uns nicht nur in Reaktion auf die Schritte anderer, sondern treten frühzeitig in Aktion. Wir setzen unsere Kampagnen-Kraft verstärkt für wirksames Policy Shaping ein und schauen der institutionellen Politik auf die Finger.

Wir bauen unsere Basis aus und wollen als Bewegung wachsen – mit mehr Mitgliedern, mehr Supporter*innen, mehr Spender*innen und mehr Freiwilligen. Wir bauen unsere Unterstützerkreise aus und stärken unsere Präsenz auf verschiedenen Plattformen. Wir wollen eine Bewegung in allen Landesregionen und aus allen Sprachregionen sein.

Wir etablieren ein Finanzierungsmodell, welches uns nachhaltig tragen kann, uns auf unsere Kerntätigkeiten fokussieren lässt und uns ermöglicht, grösstmögliche Wirkung zu erzielen. Oberstes Ziel ist dabei die konsequente Führung ausgewogener Budgets, die Überarbeitung der Kostenrechnung sowie die Stabilisierung unseres Eigenkapitals. Dafür investieren wir ins Fundraising und in ein fundiertes Finanzmanagement, führen Controllingprozesse ein und schaffen vollständige Finanztransparenz, nach Innen wie auch nach Aussen. Auch zukünftig werden wir den maximalen Betrag in unsere Kampagnenarbeit stecken.

Wir sichern unsere Glaubwürdigkeit und verschreiben uns einer umfassenden Transparenz, Unabhängigkeit und Good Governance. Wir sind nahbar und arbeiten inklusiv. Wir sind und bleiben unabhängig – sowohl inhaltlich als auch finanziell. Wir leben intern, was wir extern fordern. Wir sind ehrlich, aufrichtig und kritikfähig. Wir pflegen eine Feedbackkultur und schätzen wohlgemeinte Auseinandersetzungen. Wir reflektieren unser Handeln und streben nach stetiger Verbesserung.

Wir arbeiten professionell und vor allem wirkungsvoll, sind hierarchisch flach strukturiert und als Freiwilligenorganisation agil. Wer bei uns mitmachen will, soll mitmachen können. Wir kommunizieren direkt und transparent. Für maximalen Gestaltungsfreiraum arbeiten wir in klaren Rollen, mit klaren Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten. Um unsere Wirkung als politische Organisation zu steigern, bauen wir unsere Kompetenzen zudem stetig aus und lernen.


50 Franken

1 Stunde Arbeit

100 Franken

24h IT Betrieb

200 Franken

24h Miete + Admin

400 Franken

1 ganzer Tag Arbeit

Wir haben den Anspruch, in unseren politischen Inhalten dossierfest und originell zu sein. Im Gegenzug erlaubt sich die Bewegung, klare thematische Prioritäten zu setzen. Wie wichtig uns ein Thema ist, messen wir an unserer Vision einer offenen und fortschrittlichen, liberalen und gerechten Gesellschaft, in der sich jeder Mensch frei entfalten kann und gleich an Würde und Rechten ist.

Dabei streben wir eine Themenführerschaft in jenen Themen an, von denen wir glauben, dass sie gleichzeitig von grundlegender Bedeutung und durch die etablierte Politik vernachlässigt sind: Europa, Digitalisierung, Bürgerrecht und Transparenz.

Diesen Themen nachgelagert sind Positionen, für die wir seit der Gründung und auch in Zukunft einstehen: Migration und Gleichstellung. Die Querschnittsthemen Klimawandel, Digitalisierung und Diskriminierung sollen unsere Arbeit ganzheitlich und umfassend anleiten.

Und schliesslich behalten wir uns vor, auch in Zukunft spontan in die Bresche zu springen, wenn wir liberale Errungenschaften bedroht sehen.

Für unsere gemeinsame Wir-Erzählung, aber vor allem auch für die Zukunft der Schweiz als Werk- und Forschungsplatz, ist kein Thema wichtiger als unsere Beziehung zum Europäischen Projekt, die seit langer Zeit in einer Sackgasse steckt. Es ist das grösste strukturelle Problem der Schweiz. Aber noch wichtiger: Kein Projekt ist für die Zukunft der liberalen Demokratie, deren zentrales Ziel die Sicherung und die Förderung individueller Rechte ist, entscheidender als das Europäische Projekt. Wenn dieses scheitert oder nur schon stagniert, während überall auf der Welt autoritäre Projekte an Fahrt aufnehmen und an Macht gewinnen, stehen die grundlegendsten liberalen Errungenschaften auf dem Spiel. Umgekehrt kann von keinem Projekt so viel darüber gelernt werden, wie in einer globalisierten Welt, in der nationalstaatliche Rahmen für die Organisation einer Gemeinschaft an ihre Grenzen stossen, eine Gemeinschaft weiterhin demokratisch und dezentral organisiert werden kann.

Trotz dieser überragenden Bedeutung der Europapolitik für die Welt, für Europa und für die Schweiz, gibt es in der Schweiz kein Politikfeld, in dem sich der Rahmen, in dem die Diskussion stattfindet, durch die Dominanz von Populismus in den vergangenen 30 Jahren so stark verschoben hat, in dem so viele fragwürdige, klischierte, verflachte Prämissen unhinterfragt bleiben. So komplex und grundlegend die Debatte über die Schweiz in Europa sein müsste, so steril und voraussagbar ist sie. Das erkennt man schon an der Obsession mit der Beitrittsfrage, auf welche die Europapolitik in der Schweiz verengt bleibt. Die Operation Libero ist an dieser Frage nicht besonders interessiert. Was uns interessiert, ist, was unsere Beziehung zu Europa leisten können muss; wie gut sie in der Lage ist, den gemeinsamen Rechtsbestand den Anforderungen der Zeit anzupassen, wie gut sie in der Lage ist, Konflikte beizulegen und wie gut sie uns erlaubt, über jene Dinge mitzubestimmen, die uns mitbetreffen.

Europa führt uns auch vor Augen, dass die Art, wie eine Gemeinschaft organisiert ist, stark das Produkt ihres technologischen Umfeldes ist. Mit der Digitalisierung nimmt ein Technologieschub seinen Anfang, der nicht nur die Wirtschaft grundlegend verändern wird, sondern auch die Informationen, welche die Obrigkeit und grosse Unternehmen über uns haben werden, die Art, wie Kriege geführt werden, wie wir Informationen konsumieren, und zu welchen Gemeinschaften wir uns zugehörig fühlen. Wir sind Technologieoptimist*innen. Aber wir sind nicht naiv. Uns ist klar, dass Digitalisierung kreative Zerstörung ist, dass sie Macht konzentrieren und Machtverhältnisse reproduzieren wird, dass sie Verlierer produzieren wird und dass wir diese auffangen müssen. Uns ist auch klar, dass leistungsfähige öffentliche Institutionen zu diesen Verlierern gehören könnten, wenn wir sie nicht proaktiv an die kreative Zerstörung anpassen und nach neuen Wegen suchen, wie Gemeinschaft organisiert werden kann, wie die res publica, die öffentliche Sache gemeinsam bewältigt und gefördert werden kann. Was uns interessiert, ist, wie die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft, die Würde und die Autonomie des Einzelnen so durch anpassungsfähige Institutionen vor Disruption geschützt werden können, dass wir an diesen grundlegenden Werten festhalten können, auch wenn die Digitalisierung ansonsten keinen Stein auf dem anderen lässt.

Die Pflege unserer gemeinsamen Institutionen und unserer Demokratie betrifft auch das Thema Bürgerrecht, also die Frage, wen wir als vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft zählen und wenn nicht; wem wir eine politische Stimme zugestehen und wem nicht. Wie in der Europapolitik geraten auch im Thema Bürgerrecht die Erzählung, wer wir zu sein glauben, und die Realität, wer wir geworden sind, immer öfter in Konflikt miteinander. Wir schliessen einen Viertel der Einwohner*innen des Landes von Vollmitgliedschaft aus. Die Konzeption des Bürgerrechts als Hochwohlgebohrenheit, als Privileg, das einem obrigkeitlich und nach langer Gesinnungs- und Lebensformkontrolle gnadenhalber zugeteilt wird, ist zu einer systematischen Erniedrigung von Nichtbürger*innen und zu einer ernsthaften Hypothek für die Demokratie geworden. Es ist daher höchste Zeit für eine grundlegende Debatte über das Wir und für grundlegende Reformen in allen Bereichen, welche Zugehörigkeit zu diesem Wir zuteilen. Individuelle Rechte für alle, die in der Schweiz leben, müssen an die Stelle von gnadenhalber erteilter Privilegien treten. Ein liberales, demokratisches Wir, das  allen gleiche Rechte zugesteht, muss an die Stelle des statischen, exklusiven und auf Abstammung basierenden Wir treten, das momentan das Schweizer Bürgerrecht bestimmt und die Schweizer Demokratie unterhöhlt.

Um Demokratiepflege geht es uns auch in einem weiteren Kernanliegen, der Transparenz in der Politikfinanzierung. In der Schweiz wird aus der Intransparenz darüber, woher die Mittel für politische Kampagnen stammen noch oft eine Art Tugend gemacht. So anspruchsvoll es ist, durch Regulierung Transparenz in der Politikfinanzierung zu erreichen, so hat die Schweiz dennoch bisher dadurch geglänzt, dass sie es nicht einmal versucht hat. Schon deshalb ist es Zeit, das Heft selber in die Hand zu nehmen, und vorzuleben, was für eine bessere, gerechtere und zukunftsfähigere Demokratie unerlässlich ist: Viel bessere Informationen über die Herkunft der Mittel, mit denen politische Arbeit und insbesondere politische Kampagnen finanziert werden. Operation Libero hat den Ehrgeiz, die transparenteste politische Organisation in der Schweiz zu werden, über die Herkunft, die Verwendung und die Struktur ihrer finanziellen Mittel möglichst detailliert öffentlich Rechenschaft ablegen zu können und damit den politischen Widersachern zu signalisieren: Intransparenz ist keine Voraussetzung für politischen Erfolg; Spender*innen stehen gerne zu ihrer Unterstützung, wenn sie eine Organisation unterstützen, die transparent und konsequent für ihre Überzeugungen einsteht.

Eine klare Position werden wir auch in Zukunft in der Migrationspolitik haben. Das Migrationsrecht, ebenso wie das Bürgerrecht, entscheiden darüber, wer unter welchen Bedingungen Zugang hat zu Mitgliedschaft in einer Gemeinschaft und wer welche Aufstiegs- und Teilnahmechancen hat. Bewegungsfreiheit ist ein liberales Anliegen, weil sie die Freiheit jedes/jeder Einzelnen ins Zentrum rückt und sie es darüber hinaus dem Individuum ermöglicht, seine Lebensumstände aus eigener Kraft substanziell zu verbessern, entgegen dem oftmals entscheidenden Zufall des Geburtsortes. Migration sollte darum grundsätzlich erlaubt und nur ausnahmsweise verboten sein. Eine liberale Migrationspolitik beginnt aber damit, dass sie das Los jener verbessert, die keine andere Wahl haben, als zu migrieren, das Los von Flüchtlingen. Der erste Schritt auf diesem Weg sollte in Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarn die Schaffung legaler Fluchtwege sein – also die Schaffung der Möglichkeit, in einem europäischen Staat einen Antrag auf Schutz stellen zu können, ohne dafür erst Schlepper in Anspruch nehmen und sein Leben riskieren zu müssen. Diese Schritte brauchen von gewählten Politiker*innen viel Mut und politisches Kapital. Statt damit zu beginnen, dieses Kapital aufzubauen tun diese aber weiterhin so, als sei Migration eine vorübergehende Störung der natürlichen Ordnung und irgendwann würden sie das goldene Ei legen, dass Migration zurück unter staatliche Kontrolle bringen könne und das es erlaube, die Illusion einer Gesellschaft, die durch gemeinsame Herkunft zusammen geschweisst sei, aufrecht zu erhalten.

Eine klare Positionierung verlangt auch die Frage der Gleichstellung. Individuelle Freiheit, Selbstbestimmung und Chancengleichheit sind liberale Kernanliegen und müssen auch und gerade für Lebensformen gelten, die von der Norm abweichen. Ein freiheitlicher Staat ermöglicht Vielfalt und respektiert grundsätzlich private Entscheidungen, insbesondere hinsichtlich Beziehungs- und Lebensformen. Es ist nicht Aufgabe des Staates, gewisse Beziehungs- und Lebensformen gegenüber anderen zu privilegieren. Heute sind das Geschlecht und die sexuelle Orientierung jedoch noch immer mitentscheidend dafür, wie wir unser Leben gestalten und uns entfalten können - sei es aufgrund struktureller Zwänge und Diskriminierung oder aufgrund bestimmter vorherrschender Rollen-, Familien- oder Sexualitätsverständnisse. Die Schweizer Rechtsordnung basiert nach wie vor weitgehend auf einem  traditionellen Familienmodell. Wir treten daher ein für individuelle Freiheit, Selbstbestimmung und Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern und allen Lebensformen. Es gilt, die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern, die wir in der Verfassung verankert haben, in allen Lebensbereichen zu verwirklichen. Alle einvernehmlichen Beziehungsformen und Familienmodelle, ob gleich- oder verschiedengeschlechtlich, ob verheiratet oder nicht, sollen gleichermassen ermöglicht werden. 

Schliesslich beachten wir in unserer Arbeit die Querschnittsthemen Klimawandel, Digitalisierung und Diskriminierung. Wo immer wir politisch tätig sind, wo immer wir Position beziehen, wo immer wir eine Kampagne vorbereiten, wo immer wir uns zu einer Vorlage äussern, da stellen wir uns bewusst, systematisch und im gegenseitigen Austausch folgende Frage: In welchem Zusammenhang steht das vorliegende Thema mit dem Klimawandel, der Digitalisierung und mit struktureller Diskriminierung, welche Aspekte werden dadurch wichtiger, welche weniger wichtig? Wo immer es möglich ist, gehen wir auf die Bezüge zu diesen Querschnittsthemen in unseren Argumentarien oder sonstigen Publikationen und unseren Aktivitäten ein und berücksichtigen diese Bezüge insbesondere auch bei der Wahl des Framings für eine Kampagne. Wir definieren Abläufe, nach denen wir diese Mainstreaming-Fragen an den entscheidenden Weichenstellungen in der Erarbeitung von Kampagnen aufwerfen und systematisch prüfen.

Aktiv werden

Spende, damit Operation Libero weiterarbeiten kann.

Operation Libero steht finanziell vor dem Aus und benötigt bis Ende Februar 500’000 Franken. Ansonsten müssen wir den Betrieb herunterfahren, Angestellte entlassen, im schlimmsten Fall Konkurs anmelden.
 

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