Landsgemeinde Glarus

Ä Mänsch…We Sie und ich.

Eine Rede von Nina Landolt des Glarner Bürgerkomitees an der Glarner Landsgemeinde am 7. Mai:

«Höchgachtetä Herr Landammä
Höchvertruti, liäbi Mitlandlüüt

Ich stellä Ihnä dr Atrag, dr Memorialsatrag abzlehnä und ufnes Verhülligsverbot z verzichtä.
Ich stu das erstä Mal anerä Landsgmeind am Mikrofon, und Sie chänd sich vorstellä, dasi ez zimmli nervös bi.

Und trotzdem stuni da obä, will mi das Thema usinnig troffä hät. 

Ich bi froh über diä Möglichkeit, dass ich zu Ihnä redä dörf und Ihnä mini Meinig mitteilä cha. Diä Meinigsfriiheit, we mer sie idr Schwiiz und bi üs im Glarnerland händ, isch nämli es Privileg. Und mir müänd doch üseri Privileg, üseri Friiheitä schützä.

Wänd mir nüd alli imenä Land, imenä Kantu läbä, wo adä Friiheitä vudä Mänschä Sorg treit? Wo Friiheitä bewahrt, nüd iischränggt.

Drmit diä Friiheitä für alli gwährleistet sind, döffed mini eigenä au nur so wiit gu, dass sie diä vu öpper anderem nüd begränzed. Wänn sich aso öpper d Friiheit ninnt, ä Burka oder Vollverschleierig z trägä, dä muäs mir das zwar nüd gfallä, aber es isch sini Friiheit. Und das schränggt üseri Friiheitä überhaupt nüd ii. 

Diä Friiheitä bringet au gwüssi Bedingigä mit sich, und zwar, dasmä anderi Läbensentwürf toleriärt. Vor dem muäs mä doch kei Angst ha.

Und abgseh da drvu: Überleggemer üs doch ämal, was sich under sonerä Burka oder Vollverschleierig versteggt.

Ä Mänsch…We Sie und ich. Und für der Mänsch stuni hütt da obä.

Lehnemer dr Memorialsatrag ab. Danggä, dass Sie mir zuäglost händ.»